Stuttgart 21: Hat Grube recht? - Druckversion +- Politik-Talk (https://www.politik-talk.net) +-- Forum: Politik und Gesellschaft (https://www.politik-talk.net/forumdisplay.php?fid=5) +--- Forum: Politikforum (https://www.politik-talk.net/forumdisplay.php?fid=18) +--- Thema: Stuttgart 21: Hat Grube recht? (/showthread.php?tid=2010) |
Stuttgart 21: Hat Grube recht? - Imago - 12.10.2010 tdd schrieb:HiIn Leipzig(auch Kopfbahnhof) hat der Zug auch nur 5 Minuten Aufenthalt Und das funktioniert auch in der Praxis. Demgegen?ber haben manche ICE Z?ge 15min Aufenthalt in Berlin-Hbf. Also so einfach l?uft die Argumentation wohl nicht. Au?erdem wirst du hoffentlich nicht wirklich die j?mmerlichen 10min Zeitersparnis als Argument einbringen wollen. Ich verzichte gern auf die 10min wenn Bruchteilen von dem Geld in sinnvollere Projekte gesteckt werden. So dass sich zb die G?terz?ge um Hamburg herum nicht mehr auf der Schiene stapeln(und man dementsprechend auf die Stra?e ausweicht). Oder der Ausbau der G?terverbindung Niederlande-Rhein-/Ruhrgebiet endlich mal erfolgt. etc. etc. Anstatt irgendwelche Tr?ume von einer Hochgeschwindigkeitsmagistrale Paris - (Stuttgart) - Budapest zu verfolgen. Stuttgart 21: Hat Grube recht? - tdd - 12.10.2010 Hi zum Thema Volksentscheid: Volksbegehren machen, 10.000 Unterschriften sammeln, Volksentscheid. So einfach ist das. Aber wenn die Gegner ?ber ein Jahr lang nicht aus dem Knick kommen und erst aufwachen, wenn der Bau beginnt, muss man sich nicht wundern, wenn nichts mehr geht. Zudem gab es schon viele Unterschriftenaktionen dagegen. Aber offensichtlich gab es nie ausreichend Unterschriften. Ansonsten h?tten wir schon l?ngst einen Volksentscheid. Also ich halte jede Minute zu viel Reisezeit f?r verlorene Zeit. F?r einen Einzelnen mag es nicht schlimm sein. Aber die 10 Minuten mehr muss ja jeder Fahrgast mitmachen. Da kommt eine Menge Zeit zusammen. Und zumindest f?r Gesch?ftsreisende hei?t es auch: Zeit ist Geld. Oft auch sehr viel Geld, wenn man in die ICEs so schaut. Des weiteren gewinnt man in der Stadt ja auch Bauland. Dort k?nnen neuen Wohnungen entstehen, die dann nicht mehr mit dem Auto in die Stadt zur Arbeit fahren m?ssen. Und wer will eigentlich gerne in der Stadt neben einer ICE Strecke leben, die in Zukunft noch mehr Verkehr zu bew?ltigen hat? PS: Was kosten eigentlich die ganzen Polizeieins?tze? Stuttgart 21: Hat Grube recht? - Kostas - 13.10.2010 tdd schrieb:PS: Was kosten eigentlich die ganzen Polizeieins?tze? M?ssen [SIZE="3"]wir[/SIZE] uns das fragen, lieber @tdd? Stuttgart 21: Hat Grube recht? - Imago - 13.10.2010 Die Kosten sind die Sache. Die andere dass die Polizei auch nicht unendlich Ressourcen hat um das Projekt zu sch?tzen. So h?rte man ja k?rzlich aus der Polizeigewerkschaft die deutliche Kritik, die Politik solle doch nicht immer so sturk?pfig versuchen ihren Willen durchzusetzen(als Bsp. wurden Atomaustieg/Castortransporte & S21 genannt). Denn wegen der dadurch n?tigen Gro?eins?tze werden soviele Kr?fte gebunden dass man Probleme hat die normalen Aufgaben zu bew?ltigen. tdd schrieb:F?r einen Einzelnen mag es nicht schlimm sein. Aber die 10 Minuten mehr muss ja jeder Fahrgast mitmachen. Da kommt eine Menge Zeit zusammen.sehr fragw?rdige Rechnung imho. 10min bleiben 10min, auch wenn es mehrere betrifft. Grunds?tzlich bin ich ja auch f?r Fahrzeitverk?rzungen. Aber nicht um jeden Preis. Stuttgart 21: Hat Grube recht? - Aslan - 18.10.2010 Detlef05 schrieb:..., wenn eine veritable Mehrheit im L?ndele das Bauprojekt bef?rwortet, dann braucht man ja die paar Schreih?lse in einem Volksentscheid nicht zu f?rchten, oder? Nein, braucht man nicht. Aber wir sind hier nicht in der Schweiz und Volksentscheide zu einzelnen Themen sind hierzulande nun mal nicht ?blich, deshalb wurde auch zu Stuttgart 21 keiner durchgef?hrt - und nicht etwa, weil man eine Ablehnung erwartet h?tte und dies umgehen wollte. Sollten Volksentscheide irgendwann mal ?blich werden, dann w?rde wahrscheinlich auch zu einem solchen Projekt einer durchgef?hrt werden - selbst Herr Mappus hat ja bereits eingesehen, dass man so etwas in Zukunft anders angehen m?sse. Detlef05 schrieb:Im ?brigen geht es hier um ein ?ffentlich-rechtliches Bauvorhaben und nicht um den Zaun oder den Anbau des Nachbarn als privatrechtliche Angelegenheit. Baurecht ist eben nicht Baurecht! Es ist ein ?ffentlich-rechtliches Bauprojekt das von einer ?ffentlich und rechtm??ig gew?hlten Regierung beschlossen wurde - dagegen kann man protestieren aber man hat kein Recht, es zu blockieren oder zu sabotieren. Au?erdem glaube ich, dass es hier schon lange nicht mehr um das Bauprojekt als solches geht sondern um die Protestveranstaltungen als gesellschaftliches Event. Anders ist es nicht zu erkl?ren, dass tausende Menschen t?glich wegen so etwas auf die Stra?e gehen. Selbst wenn man Stuttgart 21 f?r unn?tig h?lt, so gibt es sicher noch 10 gravierendere F?lle von staatlicher Geldverschwendung gegen die aber niemand demonstriert. In der Schweiz wird der gr??te Eisenbahntunnel der Welt gebaut und alle finden es toll - in Deutschland gibt es Aufst?nde weil ein Bahnhof gebaut wird... Stuttgart 21: Hat Grube recht? - Detlef05 - 18.10.2010 Aslan schrieb:Nein, braucht man nicht. Aber wir sind hier nicht in der Schweiz und Volksentscheide zu einzelnen Themen sind hierzulande nun mal nicht ?blich, deshalb wurde auch zu Stuttgart 21 keiner durchgef?hrt - und nicht etwa, weil man eine Ablehnung erwartet h?tte und dies umgehen wollte.?blich kommt von ?ben, die Situation in Stuttgart ruft geradezu dazu auf, einmal zu ?ben - den Volksentscheid. Bezeichnenderweise sprichst Du nicht vom Recht, denn das lie?e diesen Volksentscheid zu! Was fehlt ist der politische Wille dazu! Bei denen, die aus der rep?sentativen Demokratie ihr Alleinvertretungsrecht ableiten! Lies doch einfach moch einmal die Landesverfassung von Baden-W?rttemberg ?? 58 ff. aufmerksam! Weil der Citytunnel in Leipzig Geldverschwendung ist, der Lausitzring in Brandenburg Geldverschwendung war, die Elbphilarmonie in Hamburg Geldverschwendung ist etc., das alles nimmt doch den Protesten in Stuttgart ihre Berechtigung nicht! "Protestveranstaltung als gesellschaftliches Event" - eine gelunge Umschreibung dessen, was Du tats?chlich meinst: Anarchie, Z?gellosigkeit, pure Freude am Dagegen-Sein, Happening, einfach undeutsch! Und zum Schluss kommst Du zum Gotthard-Tunnel und schie?t ein klassisches Eigentor. Kein Vergleich, denn da gab es den Volksentscheid. Und gleich zweimal: 1992 best?tigten die Eidgenossen das Konzept der "Neuen Eisenbahn Alpen Transversale" (NEAT) grunds?tzlich. Aber am 29. 11. 1998 rief man sie erneut an die Urnen, um ?ber das wegen ver?nderter Rahmenbedingungen (!) abgespeckte Projekt "Bau und die Finanzierung der Infrastruktur des ?ffentlichen Verkehrs (Fin?V)" abstimmen zu lassen. Aber klar, derartiges ist hier nicht ?blich ... und die Schweizer haben ja schon gemerkt, was sie von ihren ewigen Plebisziten haben ... Stuttgart 21: Hat Grube recht? - Kostas - 18.10.2010 WQenn ein Volk sich entscheiden muss ob "Ja" oder "Nein" ist erst Aufkl?rung n?tig. Was spricht daf?r was dagegen. Ist es sinnvoll oder nur Fasade? Aber wie soll das Volk sich entscheiden wenn selbst die Bauingine?ure sich verkalkulieren? (Kosten), wenn selbst die Politiker nicht genau wissen was da genau vor sich geht? Auf wem sollen sie h?ren? Stuttgart 21: Hat Grube recht? - Aslan - 18.10.2010 Detlef05 schrieb:Und zum Schluss kommst Du zum Gotthard-Tunnel und schie?t ein klassisches Eigentor. Kein Vergleich, denn da gab es den Volksentscheid. Und gleich zweimal: 1992 best?tigten die Eidgenossen das Konzept der "Neuen Eisenbahn Alpen Transversale" (NEAT) grunds?tzlich. Aber am 29. 11. 1998 rief man sie erneut an die Urnen, um ?ber das wegen ver?nderter Rahmenbedingungen (!) abgespeckte Projekt "Bau und die Finanzierung der Infrastruktur des ?ffentlichen Verkehrs (Fin?V)" abstimmen zu lassen. Aber klar, derartiges ist hier nicht ?blich ... und die Schweizer haben ja schon gemerkt, was sie von ihren ewigen Plebisziten haben ... Das haben sie allerdings gemerkt, und zwar als es um das Minarett-Verbot ging. Da war der Wille des Volkes dann pl?tzlich verfassungswidrig - eine verfahrene Situation. Ich frage mich, was die deutschen Freunde der Volksabstimmung zu einem solchen Abstimmungsergebnis sagen w?rden... Ich glaube nicht, dass Stuttgart 21 in einer Volksabstimmung abgelehnt worden w?re (w?re sie zu einem Zeitpunkt durchgef?hrt worden zu dem es noch um das Projekt ging - mittlerweile kochen die Emotionen hoch, da ist eine sachliche Abstimmung nicht mehr m?glich). Wie gesagt, die Zahl der Demonstranten ist beeindruckend wenn man bedenkt dass gegen Hartz IV nur noch ein paar Dutzend auf die Stra?e gehen - aber sie sind immer noch in der Minderheit. Ich bef?rchte nur, die Gegner von Stuttgart 21 w?rden sich nicht anders verhalten, w?re das Projekt durch eine Volksabstimmung legitimiert. Stuttgart 21: Hat Grube recht? - Detlef05 - 18.10.2010 Aslan schrieb:Das haben sie allerdings gemerkt, und zwar als es um das Minarett-Verbot ging. Da war der Wille des Volkes dann pl?tzlich verfassungswidrig - eine verfahrene Situation. Ich frage mich, was die deutschen Freunde der Volksabstimmung zu einem solchen Abstimmungsergebnis sagen w?rden...Touch?, darauf habe ich zurecht gewartet, wenn man schon eine Steilvorlage bietet in dieser Sache, kommt garantiert die Minarett-Geschichte. Tja, lieber @Aslan, mit solchen Dingen muss man eben auch rechnen (und die Schweizer sind doch souver?n damit umgegangen, oder?), wenn man das Volk fragt. Deshalb w?re ich ja auch daf?r, zur gegenw?rtigen Ausl?nder-, Einwanderungs- und Islam-Debatte mal das Volk zu fragen. Aber - wie Du schon sagst - das ist ja nicht ?blich und zudem sehe ich niemanden, der hier in der Lage w?re, eine wirkliche Frage dazu zu stellen! Man mu? doch hier nicht immer auf andere Schaupl?tze sich windend ausweichen, hic rhodos hic salta, hier ist Stuttgart 21, hier mu? gesprungen werden! Wenn 20.000, 50.000, 500.000 irgendwo in Deutschland demonstrieren, sind sie immer in der Minderheit! Einfache Mengenlehre! Aber sicher sind die Herren Mappus & Co. und die Frauen Merkel & Co. ganz gl?cklich dar?ber, dass den Deutschen das abgeht, was z. B. gegenw?rtig in Frankreich passiert, denn "Wenn die deutschen Revolution?re einen Bahnhof st?rmen wollen, l?sen sie zuerst eine Bahnsteigkarte!". Wusste schon dieser linke Lenin. Deine Bef?rchtungen, die widerborstigen Stuttgart 21 - Gegner w?rden eine plebiszit?re Projektentscheidung nicht akzeptieren, h?re ich wohl, aber ich teile sie nicht. Lassen wir doch einfach die Schwaben herausfinden, wer von uns beiden sich irrt!:p Stuttgart 21: Hat Grube recht? - Kostas - 19.10.2010 Die Sache ist doch die...das man w?hrend wir hier (und ?beral in der Republik) dar?ber sprechen (streiten) die ...weiter und fr?hlich bauen!!!! Also nichts mit Volkbegehren und das Volk entscheidet und so einen Mist! Das ist doch letztentlich die Wahrheit. Oder doch nicht...die "letztentliche" Wahrheit wird sein wenn die n?chste Regierung kommt...was dann passieren wird! Und erst dann werden wir sehen wie hoch die Demokratie hier zu Lande h?ngt! |