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Ich rauche nicht! - Druckversion

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Ich rauche nicht! - Detlef05 - 25.10.2010

Nun haben der genesene Bundesfinanzminister und der Weinkenner Br?derle das sogenannte "Sparpaket" wider aller Ank?ndigungen doch aufgeschn?rt.
Aber nicht um dessen soziale Schieflage zu korrigieren.
Vielmehr haben offenbar Industrie- und Mittelstandslobbyisten ("Mittelstand" fand ich schon immer lustig. Wer 499 Angestellte hat, gilt noch als Mittelst?ndler!") Druck ausge?bt, die Koalition knickte wieder einmal nat?rlich wirtschaftsliberal ein und gew?hrte energieintensiven Sparten Erleichterungen bei den ?kosteuern, um dagegen zum Ausgleich die Tabaksteuer zu erh?hen.
Altkanzler Schmidt kann es verkraften, ich als Nichtraucher sowieso. Aber spekuliert man nicht gerade darauf? Perfide!


Ich rauche nicht! - Benny - 25.10.2010

Tja man muss halt auch daf?r sorgen, dass die Arbeitspl?tze in Deutschland bleiben und nicht ins Ausland verlagert werden weil in Deutschland zu produzieren nicht mehr bezahlbar ist.
Bzw. dass kleine Betriebe Betriebe nicht pleite gehen weil sie nicht mehr wettbewerbsf?hig arbeiten k?nnen (und ich rede hier vom echten Mittelstand und nicht von Betrieben mit mehreren hundert Mitarbeitern).
Viele Industriezweige sind nun mal sehr energieintensiv und da sind immer neue ?kosteuern eine Katastrophe f?r Deutschland.


Was die Tabaksteuer angeht: Irgendeinen Kompromiss musste die FDP halt auch eingehen. Und wenn man bedenkt dass die Union eigentlich die Steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen f?r Privatleute streichen wollte, was ganz massiv den ?rmeren Menschen und den kleinen Handwerksbetrieben geschadet h?tte. So gesehen ist es ein ganz vern?nftiger Kompromiss.

Heute hab ich irgendwo gelesen (ich glaub es war Spiegel online) von einer "massiven Erh?hung der Zigarettenpreise" von "bis zu 40 cent pro Schachtel in den n?chsten Jahren". Wenn man sich so ansieht dass fr?here Preiserh?hungen eigentlich nie unter 50 cent lagen, ist diese Erh?hung nichts was man objektiv als massiv bezeichnen k?nnte.


Ich rauche nicht! - Detlef05 - 26.10.2010

Benny schrieb:Tja man muss halt auch daf?r sorgen, dass die Arbeitspl?tze in Deutschland bleiben und nicht ins Ausland verlagert werden weil in Deutschland zu produzieren nicht mehr bezahlbar ist.
Bzw. dass kleine Betriebe Betriebe nicht pleite gehen weil sie nicht mehr wettbewerbsf?hig arbeiten k?nnen (und ich rede hier vom echten Mittelstand und nicht von Betrieben mit mehreren hundert Mitarbeitern).
Viele Industriezweige sind nun mal sehr energieintensiv und da sind immer neue ?kosteuern eine Katastrophe f?r Deutschland.


Was die Tabaksteuer angeht: Irgendeinen Kompromiss musste die FDP halt auch eingehen. Und wenn man bedenkt dass die Union eigentlich die Steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen f?r Privatleute streichen wollte, was ganz massiv den ?rmeren Menschen und den kleinen Handwerksbetrieben geschadet h?tte. So gesehen ist es ein ganz vern?nftiger Kompromiss.

Heute hab ich irgendwo gelesen (ich glaub es war Spiegel online) von einer "massiven Erh?hung der Zigarettenpreise" von "bis zu 40 cent pro Schachtel in den n?chsten Jahren". Wenn man sich so ansieht dass fr?here Preiserh?hungen eigentlich nie unter 50 cent lagen, ist diese Erh?hung nichts was man objektiv als massiv bezeichnen k?nnte.
Es ist schon merkw?rdig, dass Du in diesem Zusammenhang als erstes das Argument einer zu sichernden Wettbewerbsf?higkeit der deutschen Wirtschaft ins Feld f?hrst.
Gerade h?rte ich von der Wirtschaftslokomotive Deutschland, einem XXl-Aufschwung, einem Jobwunder und der Forderung nach h?heren L?hnen von wem wohl? Und dann pl?tzlich drohender Verlust der Wettbewerbsf?higkeit?
Die Erh?hung der Tabaksteuer ist ein ausgezeichneter, aber fauler Kompromiss und ein genialer finanzpolitischer Schachzug.
Ohne jegliche Anstrengung treibt man einen weiteren Keil nicht zwischen die sozialen Schichten als solche, man spaltet die Schicht l?ngs in Raucher ud Nichtraucher. Da gibt es noch mehr Potenzen. Z. B. die Branntweinsteuer!Big Grin
Was aber nicht im Interesse der Gastronomie und der Hoteliers ist!:p
Es geht nicht darum, um wieviel sich die Zigarette verteuert, dem Hartz-IV-Empf?nger wurde sie ohnehin gestrichen, sondern darum, dass finanzielle Lasten erneut zuungunsten der einfachen B?rger umverteilt werden und Wolfgang Sch?uble sein Theorem von der sozialen Ausgewogenheit seines Sparpakets endg?ltig ad absurdum f?hrt!


Ich rauche nicht! - Imago - 27.10.2010

hohe Steuern auf Genussmittel bzw. Drogen sind an sich nicht verkehrt.
Auch wenn man mal langsam anfangen k?nnte der Droge Alkohol die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen.

Dass allerdings wieder der Umweltschutz zugunsten der Wirtschaft geopfert wird ist schon traurig. Ich wage vorrauszusagen dass der n?chste Umweltgipfel genauso erb?rmlich scheitert wie der in Kopenhagen.