Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine

[Detlef05]

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NAFTOGAZ und der Ukraine drohen aus dem Erdgasgeschäft mit Russland für 2010 erneut finanzielle Verluste in Milliardenhöhe, berichtet heute die „Ukrainskaya Pravda“ mit Bezug auf VEDOMOSTI. Die Rede ist von 4,6 Milliarden US-$ allein für 2010.
Das Problem bestehe darin, dass der Erdgasliefervertrag mi GAZPROM auf dem Prinzip „Nimm oder bezahle!“ aufgebaut sei, d. h. mindestens 80 % des vereinbarten Liefervolumens seien zu bezahlen, Liefermengenänderungen sind nur mindestens ein halbes Jahr vor Lieferung im beiderseitigen Einvernehmen möglich.
Die ukrainische MP Julia Timoschenko rechnet damit, dass die Ukraine 2010 nur 25 Milliarden m³ Erdgas benötigen würde, neben der Wirtschaftskrise verringern auch die zunehmende Nutzung einheimischer Energieträger (u. a. Kohle) und ausreichende Vorräte in den Erdgasspeichern den Erdgasbedarf.
NAFTOGAZ widerspricht nicht, meint aber, für derartige Prognosen sei es noch zu früh. Die ukrainische Regierung ist sich aber sicher, dass die in dem Vertrag vom Januar 2009 zwischen GAZPROM und NAFTOGAZ vereinbarte Liefermenge von 52 Milliarden m³ für 2010 nicht benötigt wird. Der Vertrag hat eine Laufzeit von elf (!) Jahren.
Der Direktor von EUROPEAN GAS ANALYSIS, Michail Kortschemkin hält daher einen neuen Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine für möglich, zweifelt aber Timoschenkos Prognose nicht an.
Vor der Krise hatte die ukrainische Seite eine Liefermenge von 70 Milliarden m³ Erdgas 2010 verlangt, bekam aber „nur“ 52!
http://www.pravda.com.ua/ru/news/2009/8/21/97577.htm

[Detlef05]

Die Kuh ist vom Eis ...
Die ukrainische MP Julia Timoschenko und ihr russischer Amtskollege Wladimir Putin sind heute bei ihren Gesprächen im polnischen Sopot übereingekommen, dass die Ukraine 2010 nur das von ihr benötigte Erdgas abnehmen und bezahlen müsse. Es werde keine finanziellen Sanktionen geben (siehe vorhergehender Beitrag).
Auch 2009 werde GAZPROM der Ukraine die Mindermengenlieferungen nicht in Rechnung stellen. Staatspräsident Viktor Juschtschenko hatte für 2009 russische Nachforderungen in Höhe von 5,25 Milliarden US-$ angenommen.
Beide Seiten beruhigten ihre Partner dahingehend, dass man keine Konflikte beim Transit des russischen Erdgases via Ukraine nach Europa erwarte.
Timoschenko und Putin erklärten, die engen wirtschaftlichen Beziehungen als gleichberechtigter Partnerschaft noch ausbauen zu wollen. Die ukrainische MP brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass eine hochrangige russische Delegation ihrer Einladung zu gemeinsamen Wirtschaftskonsultationen in Charkov im Oktober Folge leisten wird. Dort werde man nicht nur Fragen der Energieträgerversorgung, sondern auch Probleme des Schiffs- und Maschinenbaus besprechen. Ein zentrales Problem wird der gemeinsame Flugzeugbau der AN-70 sein.
http://news.mail.ru/economics/2867231

Vom ukrainischen Wahlkampf kann man hierzulande noch was lernen ... Der hat Dimensionen und ist sowas von durchschaubar ...

[Detlef05]

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Wie er heute gegenüber der BBC sagte, geht der Vorstandsvorsitzende von GAZPROM, Aleksej Miller davon aus, dass die Ukraine 2010 russische Erdgaslieferungen nicht bezahlen könne.
Noch komme das Land seinen Zahlungsverpflichtungen nach, doch geschehe dies nur dank entsprechender IWF-Kredite und der Auflösung ukrainischer Währungsreserven. Es sei unklar, ob diese Gelder auf für das Zahlungsziel 7. Februar 2010 ausreichten. Ein weiterer Unsicherheitsfaktoren sind die Präsidentschaftswahlen im Januar 2010.
http://www.pravda.com.ua/ru/news/2009/9/13/98635.htm

[Detlef05]

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