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Mosquito - ein aktueller Fall der kinder- und jugendfeindlichen Gesellschaft in D.
#1
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[b][COLOR="SeaGreen"]Es ist manchmal besser, überhaupt nicht zu denken als intensiv und falsch zu denken.


George Bernard Shaw (1856-1950)[/COLOR]
[/b]
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#2
Der hier vorgestellte Moskito ist sicherlich arg grenzwertig. Aber es ist eben nur eine Seite einer Medaille.

Stell dir vor, es gibt einen Bistro-/Kiosk-Besitzer, vor dessen Kiosk immer betrunkene Jugendliche rumlungern. Niemand hilft ihm. Was soll der Besitzer tun?

Das es sowas gibt, ist meiner Ansicht nach ein Indiz dafür, dass in unserer Gesellschaft die einzelnen Gruppen immer mehr auseinander driften und vereinzeln. Ein Indiz auch dafür dass die Jugend orientierungslos und ohne Führung ist. Die Gründe dafür sind m.E. in der veränderten Arbeitsgesellschaft und der Abwertung der Rolle der Familie und der Veränderung des gesamten männlichen und weiblichen Rollenbildes zurückzuführen was auch durch die Scheidungsraten und die niedrigen Geburtenraten belegt ist.

Ich denke mal dass man dies nicht so einzeln betrachten sollte, sondern mal versuchen (das ist aber sehr schwer) die ganzen Puzzlestücke differenziert zusammen zu kriegen, damit man das grosse Ganze sieht.

Was meint ihr?
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#3
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#4
Ich musste einfach instiktiv an die Probleme der Kinderarmut in Deutschland in doppelter Hinsicht denken: Deutschland ist Arm an Kindern, und die Kinder sind Arm. Eltern sind überfordert - mehr als je! Siehe die vielen Tötungsfälle von Säuglingen.

Die Jugendarbeitslosigkeit und der Bildungsstand sind auf niedrigstem Niveau. Toleranz und Hilfsbereitschaft und das sich miteinander Auseinander zu setzen sind auf niedrigem Niveau.

Das ist doch offensichtlich: Leute werden aus Talkshows rausgeworfen, nicht in Hotels eingelassen, vom Ladenbesitzer mit Moskito-Geräten weg gepfiffen.

Man beruft sich auf Vertragsfreiheit, auf Hausrecht und so weiter.

Das alles liegt doch offensichtlich und glasklar vor einem: Dies alles sind für den aufmerksamen Beobachter Indizien dafür, wie unsere Gesellschaft sich von einer Konsens-Gesellschaft weg entwickelt. Hin zu einer Kontra-Gesellschaft.

Mann kann die Menschen nicht zwingen friedlich und im Konsens zusammen zuleben. Man kann im Gegenteil viele tolle Ausreden und Ausflüchte finden, und Begründungen, warum man diese Gruppe nicht mag, oder eine andere Gruppe, aus politischen, gesellschaftlichen, religiösen Gründen.

Das alles täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Gruppen aus ein ander driften, das Konsens fehlt und das die Demokratie gefährdet ist.

Da hilft auch der Rückgriff aufs alte Griechenland nicht viel. Klar gab es immer eine Kluft zwischen Alt und Jung. Und klar, heute sind die techn. Möglichkeiten besser.

Dennoch ist die Qualität der Veränderung des Verhältnisses zwischen Alt und Jung heute bei uns eine andere wenn wir das ganze mit den 50er, 60er, 70er, 80er Jahren vergleichen. Damals hätte es auch schon Moskito-Geräte geben können, das Prinzip ist ja nicht neu und bekannt.

Noch ein Wort zur Gewalt: Klar ist der Moskito nicht angenehm. Aber es gibt schlimmeres. Ich würde ihn auch einsetzen!
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#5
Fokker schrieb:Also im öffentlichen Raum wird das System in Deutschland ja bisher nicht eingesetzt.

Dürfte es auch garnicht, denn auf öffentlichem Raum geniesse ich als deutscher Bürger Freizügigkeit.

Fokker schrieb:Bisher wird es scheinbar nur auf Privatbesitz genutzt. Da habe ich auch nichts dagegen, wer sein Grundstück damit beschallen will, soll es tun.

Kommt drauf an was für ein Privatbesitz das ist. Bei einem Wohngrundstück geht man normalerweise davon aus, dass der Besitzer keine Fremden dort haben will. Betritt man es dennoch, dann muss man auch die Folgen tragen.
Bei Privatbesitz der für gewöhnlich allgemein zugänglich ist (z.B. Kaufhäuser) sähe das wieder anders aus. Dort müssten dann zumindestens Verbotsschilder und eine Warnung vor den möglichen Folgen deutlich sichtbar aushängen. Und dann sind wir wieder bei deinem geliebten AGG, das es dem Ladenbesitzer verbietet Jugendliche zu diskriminieren.

Fokker schrieb:Bedenklich wird es im öffentlichen Raum, oder wenn der Ton über das Privatgrundstück hinaus zu hören ist. In dem Moment halte ich das für unnötige Gewalt.

Ich halte das nicht für unnötig, sondern für absolut unzulässig. Im öffentlichen Raum kann ich gehen wohin ich will. Der einzige dem hier ein Eingriffsrecht zusteht ist der Staat und der darf dies auch nur in begründeten Einzelfällen (z.B. Platzverweis durch die Polizei).
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#6
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#7
Fokker schrieb:Man kann also froh sein, dass auch das AGG diesem Gerät entgegenwirkt.

Tut es nicht im Geringsten, wenn du Schutz vor so einem Gerät suchst dann würde ich dir anraten zunächst ins GG und dann ins StGB zu schauen. Rolleyes
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#8
Hm, und wie war dann jene Aussage von dir zu verstehen:
Zitat:Bei Privatbesitz der für gewöhnlich allgemein zugänglich ist (z.B. Kaufhäuser) sähe das wieder anders aus. Dort müssten dann zumindestens Verbotsschilder und eine Warnung vor den möglichen Folgen deutlich sichtbar aushängen. Und dann sind wir wieder bei deinem geliebten AGG, das es dem Ladenbesitzer verbietet Jugendliche zu diskriminieren.
Den Kaufhausbesitzer kann ich ja schlecht auf Grundlage des GG verklagen.
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#9
Das AGG würde dir eben nicht verbieten so ein System zu installieren, sondern Jugendlichen den Eingang in dein Kaufhaus zu untersagen. Es verbietet dir also auch Verbotsschilder aufzuhängen, Türsteher zu engagieren usw. Daraus jetzt nun zu folgern, dass es dich vor solchen Geräten schützt ist lächerlich.
Ich sags nochmal: Schutz erhälst du hier durch das StGB.
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#10
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