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Aktien, Fonds etc. - ist spekulieren moralisch bedenklich?
#1
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#2
Ich behaupte jetzt aus dem Bauch heraus: ja. Ich glaube, wenn man an der Börse so mit Leib und Seele Spekulant ist, dann sieht man nur noch Aktienkurse, Geld, eventuell noch das Unternehmen hinter der Aktie, jedoch auch hier nur ob das Unternehmen Gewinn oder Verlust gemacht hat.
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#3
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#4
Nun ist es ja nicht so, dass man an der Börse nur arbeitsplätze vernichten kann. Letztlich stellt der Aktienhandel für die Unternehmen auch eine Möglichkeit der Kapitalerhöhung dar, den man natürlich nicht vergessen darf! Dadurch können wiederum Arbeitsplätze geschaffen werden.
Ein Unternehmen kann auch seine Angestellten an den Aktien beteiligen, so wird die Bindung an das Unternehmen gefördert und das Kapital steht auch unter der Kontrolle der Angestellten.

Nicht zuletzt steht der Aktienmarkt allen offen, d.h. jeder kann spekulieren.
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#5
Das Problem bei der ganzen Geschichte ist, dass steigende Aktienkurse nicht zwangsläufig etwas mit der tatsächlichen Situation des Unternehmens zu tun haben, sondern damit wie es seine Situation den Aktionären verkaufen kann.
Eigentlich untergräbt das sogar den Grundgedanken des Kapitalismus, dass am Ende des Produkt mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis siegt. Eine Analogie hierzu wird man jederzeit in der Mediekratie der westlichen Welt finden. Rolleyes
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#6
Das Produkt mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis siegt auf dem Markt auch nicht immer. Das ist und bleibt einfach Theorie - in der Praxis spielen subjektive Kriterien eine nicht zu verachtende Rolle.

Man muss auch berücksichtigen das Aktiengesellschaften kontrolliert werden und ihre Daten zum Teil offen legen müssen. Wird hier gefäklscht, zieht das rechtliche konsequenzen nach sich.
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#7
Ich habe mal versucht, alle antikapitalistischen Grunsätze in mir auszublenden. Es klappt nur irgendwie nicht.
Spekulationen an der Börse gehen immer zu Lasten der abhängig Beschäftigen. Man spielt bewusst mit dem Wohlergehen bzw. der Leid der Mitarbeiter eines Unternehmens. Wie sich der Druck des Aktienkurses auswirkt, hat man in diesem Jahr sehr schön bei der Telekom gesehen.
Massive Absenkung der Vergütungstruktur, Arbeitszeiterhöhung und 8,4% mehr Dividende für die Aktionäre.

Ja, es ist verwerflich.
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#8
Und wieso nehmen die Beschäftigten nicht Teil daran? Warum setzt man sich nicht für eine Mitarbeiterbeteiligung ein, bei der die Mitarbeiter die Telekom-Aktien zu einem günstigeren Kurs erwerben können? So würden soetwas zumindest zum Teil durch die eigene Belegschaft kontrolliert.
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#9
Die Mitarbeiter der Telekom können zehn Aktien zum vergünstigten Preis kaufen.
Den Mitarbeitern wurde auch gesagt, sie können ja Aktien kaufen um vom Gewinn der Telekom zu profitieren (als Ausgleich zu den sinkenden Löhnen).

Was Du forderst ist folgendes: die Mitarbeiter stecken ihr hart verdientes Geld, wovon sie ja eh immer weniger erhalten, wieder in den Arbeitgeber zurück, um dann bei sinkendem Aktienkurs, der allein in Missmanagement und nicht durch die eigene Unfähigkeit zu begründen ist, wieder Verluste zu machen.
Das ist doch mal sowas von für den Arsch!

Soetwas wurde durch ver.di mit gutem Grund abgelehnt.
Zumal sich ein "Normalsterblicher" auch gar nicht so viele Aktien leisten kann, um ein Mitspracherecht zu erhalten.
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#10
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