20.12.2008, 15:03
Detlef05 schrieb:Die Frage aus dem Eingangsbeitrag dieses Threads ist einfach bisher nicht beantwortet. Hinter den vielen Worten, die in den Beiträgen folgten, steht einfach Ratlosigkeit. Niemand will und darf zerstörerischer und lebensbedrohender Gewalt das Wort reden. Aber fest scheint mir zu stehen, dass alle politischen Reformen der letzten Jahre keine gesellschaftlichen Probleme gelöst sondern stets neue geschaffen haben und es nicht ein einziges Besipiel gibt, wo friedliche Demonstrationen substanzielle Veränderungen nach sich gezogen hätten. Müssen wir also erst warten, bis der Bundestag belagert wird?
Solange der/die gemeine Bürger/Gesellschaft nicht im Kopf bereit ist für Veränderungen, wird sich nichts ändern können. Die Fehler liegen nach meiner Einschätzung in veralteten Strukturen an denen unbedingt festgehalten werden möchte. Damit meine ich z.b. das Sozialsystem mit seinem Funktionsprinzip begründet auf Bismarck. Da fängt es doch an, bewährtes wird nicht hinterfragt. Was übrig bleibt sind Reformen die als solches eigentlich nicht zu bezeichnen sind. Versuche, Veränderungen anzugehen werden mehr als kritisch betrachtet, siehe meinen Vorschlagkatalog zum Wahlrecht.
Anstatt einzelne Punkte als Anregung zu verstehen, wurde die Gesamtheit des Vorschlages abgelehnt bzw. kritisch beäugt. 1-2 Tage später heisst es dann hier, Wahlversprechen werden nicht umgesetzt. Da fasse ich mich doch an den Kopf und möchte fast aufschreien: Denkt über das Koalitionsprinzip nach! ... aber nein, überholte, in der Praxis als untauglich überführte Leitlinien werden als nützlich verteidigt.
Nun geht es mir wahrlich nicht um meinen Vorschlag...die Ablehnungsbegründungen + Forderungen sind es, die mich verwundern. Das passt nicht zusammen...
In solchen Situationen zeigt sich ob eine Gesellschaft aus früheren Ereignissen gelernt hat. Die zwei Möglichkeiten: Gewalt oder Lösungen (was NACHDENKEN und EIGENINITAITIVE erfordert). Oder anders ausgedrückt...Rückschritt oder Fortschritt.
Der Urknall ist in Wahrheit unser Horizont in der Zeit und im Raum. Wenn wir ihn als Nullpunkt unserer Geschichte betrachten, dann aus Bequemlichkeit und in Ermangelung eines Besseren. Wir sind wie Entdeckungsreisende vor einem Ozean: Wir sehen nicht, ob es hinter dem Horizont etwas gibt.
Hubert Reeves
Hubert Reeves