13.07.2009, 17:55
T-Rex schrieb:Ich denke eine konventionell - militärische Lösung ist verfügbar falls erforderlich und es sollte auch rechtzeitig genügend Informationen geben über die wirkliche Bedrohungslage.
Wir werden sehen, ob Ahmedinedjad Israel angreifen will - und zwar daran, dass seine dafür benötigten Einrichtungen in dem Fall präventiv zerstört würden - wahrscheinlich sammt der Experten.
Da Ahmadinedjad dies sicher mit deutlichen Worten vor Augen geführt wurde wird also - dass sehe ich wie Du - zunächst nichts passieren.
Im Moment hat er sowieso andere Sorgen.
Juristisch gesehen wäre eine militärische Lösung verfügbar, aber ob diese Lösung taktisch umsetzbar ist, wage ich zu bezweifeln.
Ich bin auch nicht sicher, ob Israel damit gedient ist. Die Reaktionen aus der arabischen Welt und aus dem Iran wären unabsehbar.
Vielleicht verkenne ich die Lage, aber in erster Linie, denke ich, regt sich Widerstand gegen das iranische Atomprogramm, da dieses das Machtgefüge in der Region nachhaltig beeiflussen wird. Atomwaffen entfalten ihre Wirkung nicht erst, wenn die kritische Masse erreicht ist.
Aus israelischer Perspektive ist die Aussicht auf eine iranische Atommacht verständlicherweise mit starken Emotionen verbunden. Jedoch denke ich, stellt eine iranische Atommacht in erster Linie einen politischen Nachteil am Verhandlungstisch dar, und nicht eine unmittelbare, existentielle Bedrohung.
Auf der anderen Seite hatte Israel bisher stets taktisch erfolgreiche Präventivschläge durchgeführt, die politischen Langzeitschäden sind jedoch katastrophal.
Wobei ich verstehe, dass die Auswahl an Möglichkeiten jeweils beschränkt war.
Wie lange kann dieser Kurs noch gefahren werden, und wo führt er am Ende hin?
Der überflüssige Irakkrieg beispielsweise, gab den Verantwortlichen im Iran den nötigen Vorwand, um sich der Kontrolle internationaler Organe zu entziehen.
Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass der Präsident der islamischen Republik keine militärische Befugnisse besitzt. Es ist nicht zu erwarten, dass Achmedinedschad eines Tages Revolutionsführer wird.
Jemand, der nicht das nötige Gespür für pragmatische, aussenpolitische Entscheidung hat, denke ich, ist auch nicht in der Lage, die innenpolitischen Ränke um Macht, Einfluss und das höchste Amt im Iran zu seinen Gunsten zu entscheiden.
Zum Vergleich, selbst in den Händen eines G.W. Bush oder eines Boris Jelzin waren A-Waffen in "sicheren Händen".
hg