13.07.2009, 18:30
Shaka schrieb:Juristisch gesehen wäre eine militärische Lösung verfügbar, aber ob diese Lösung taktisch umsetzbar ist, wage ich zu bezweifeln.
Ich bin auch nicht sicher, ob Israel damit gedient ist. Die Reaktionen aus der arabischen Welt und aus dem Iran wären unabsehbar.
Also unter den von mir genannten Voraussetzungen währe eine militärische Lösung für Israel doch die einzige Entscheidungmöglichkeit - die Frage währe nur: Nuklear oder konventionell - oder siehst Du das anders ?
Shaka schrieb:Jedoch denke ich, stellt eine iranische Atommacht in erster Linie einen politischen Nachteil am Verhandlungstisch dar, und nicht eine unmittelbare, existentielle Bedrohung.
Auf der anderen Seite hatte Israel bisher stets taktisch erfolgreiche Präventivschläge durchgeführt, die politischen Langzeitschäden sind jedoch katastrophal.
Wobei ich verstehe, dass die Auswahl an Möglichkeiten jeweils beschränkt war.
Wie lange kann dieser Kurs noch gefahren werden, und wo führt er am Ende hin?
Also wenn jemand einem anderen Land prophezeit er werde es von der Landkarte radieren ist schon ein bischen so etwas wie eine existentielle Bedrohung damit bezweckt. Ob sich Israel bedroht fühlt entscheidet Israel dann selbst. Der Iran tut alles, um eine existentielle Bedrohung gegenüber Israel zu formulieren und mit nuklearen Fakten zu untermauern.
Shaka schrieb:Der überflüssige Irakkrieg beispielsweise, gab den Verantwortlichen im Iran den nötigen Vorwand, um sich der Kontrolle internationaler Organe zu entziehen.
Da die internationalen Organe (IAEO) keinerlei Druckmittel besitzen sondern nur Bitten aussprechen können sind sie wohl gezwungen, die Entscheidungen einer aufstrebenden Nuklearmacht zu akzeptieren. Der Irakkrieg hat nichts legitimiert oder geändert - der Kurs des Iran war schon vorher gesetzt.
Shaka schrieb:Jemand, der nicht das nötige Gespür für pragmatische, aussenpolitische Entscheidung hat, denke ich, ist auch nicht in der Lage, die innenpolitischen Ränke um Macht, Einfluss und das höchste Amt im Iran zu seinen Gunsten zu entscheiden.
Der Iran trifft derzeit nur aussenpolitisch unsanktionierte Entscheidungen - solange Deutschland und andere EU staten sich von Erdgas aus der Region abhängig fühlen werden sie immer wieder diplomatische Konsequenzen abwenden. (Wie dieser Tage geschehen) Das kann dazu führen, dass der Iran die israelische Wohlfühlschwelle überschreitet, mit den oben skizzierten Folgen.
Shaka schrieb:Zum Vergleich, selbst in den Händen eines G.W. Bush oder eines Boris Jelzin waren A-Waffen in "sicheren Händen".
Zumindest sind die russischen und amerikansichen Interessen vergleichsweise kalkulierbar.