18.08.2009, 08:42
Es gibt in unserer Sprache Begriffe, die zwar jeder kennt, deren Bedeutung jedoch nicht festgelegt ist. Jeder versteht darunter etwas anderes und oft das, was er gerne möchte. Besonders in der Politik werden diese Begriffe häufig verwendet, um etwas gefälliges zu sagen, ohne überhaupt etwas zu sagen. Sie sind wie eine politische Wundertüte - jeder darf sich darunter vorstellen, was er gerne möchte.
Ein solcher Begriff, der in aktuellen (und früheren) Wirtschaftskrisen aufgekommen ist, ist "der ehrbare (!) Kaufmann". Kaufleute sind Menchen, die auf eine Rechnung oder in Vertretung für eine bestimmte Organisation geschäftlich tätig sind. Dabei müssen sie Gewinn machen, um ihre Existenz zu sichern - je mehr desto besser. Sie sind dabei höflich und korrekt. Hierbei bedeute 'korrekt', dass sie sich an bestimmte Regeln halten, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Die Erläuterung einer Vertragsklausel, Rücktrittsrechte, Garantien, etc. sind z.B. kein Ausdruck unternehmerischer Menschenliebe, sondern gesetzlicher Vorschriften. Der "ehrbare Kaufmann" ist eine romantische Verklärung - jemand der sich an "unsichtbare" Regeln halten soll, die er nicht kennt und die ihm auch niemand verrät. Jeder stellt sich diese Regeln anders vor, niemand kann sich darauf verlassen, niemand kontrolliert und niemand sanktioniert. "Der ehrbare Kaufmann" ist letztlich die Weigerung sinnvolle Regeln zu erlassen, dies aber nicht so offen zu sagen. Es ist schlimmer, als keine Regeln, da dann zumindest jeder wüsste, woran er ist.
http://www.der-ehrbare-kaufmann.de/ueber...eitbildes/
http://www.fazfinance.net/Aktuell/Wirtsc...n-0541.faz
Ein solcher Begriff, der in aktuellen (und früheren) Wirtschaftskrisen aufgekommen ist, ist "der ehrbare (!) Kaufmann". Kaufleute sind Menchen, die auf eine Rechnung oder in Vertretung für eine bestimmte Organisation geschäftlich tätig sind. Dabei müssen sie Gewinn machen, um ihre Existenz zu sichern - je mehr desto besser. Sie sind dabei höflich und korrekt. Hierbei bedeute 'korrekt', dass sie sich an bestimmte Regeln halten, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Die Erläuterung einer Vertragsklausel, Rücktrittsrechte, Garantien, etc. sind z.B. kein Ausdruck unternehmerischer Menschenliebe, sondern gesetzlicher Vorschriften. Der "ehrbare Kaufmann" ist eine romantische Verklärung - jemand der sich an "unsichtbare" Regeln halten soll, die er nicht kennt und die ihm auch niemand verrät. Jeder stellt sich diese Regeln anders vor, niemand kann sich darauf verlassen, niemand kontrolliert und niemand sanktioniert. "Der ehrbare Kaufmann" ist letztlich die Weigerung sinnvolle Regeln zu erlassen, dies aber nicht so offen zu sagen. Es ist schlimmer, als keine Regeln, da dann zumindest jeder wüsste, woran er ist.
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