02.10.2009, 19:22
@Alcibiades
Es bleibt Dir doch unbenommen, Worst Case - Szenarien in Bezug auf linke Politik in Deutschland zu zeichnen. Es ist völlig klar, dass ich dies für mich nicht tue, nicht in konkreten Zeitabschnitten spekuliere und feststelle, dass in Deiner persönlichen Logik der Entwicklung des deutschen Parteienspektrums keine Zwangsläufigkeit gesehen werden muss. In dieser Frage erinnert mch Deine Argumentation ein wenig an jene, die da meinen, die zu schaffenden demokratischen Staatssysteme z. B. in Osteuropa oder am Hindukusch müssten unbedingt westeuropäischen und US-amerikanischen Strickmustern folgen. Gerade, weil wir dies denken, versagen wir dort!
Sicher, es gab bisher keine Verwirklichungen einer Konzeptions des "dritten Weges", wobei ich Deine historische Einordnung anzweifle. Aber dies ist nicht entscheidend, wenn man sich für das Ziel des demokratischen Sozialismus engagieren will. Dies geschieht gerade, weil der totalitäre Staatssozialismus gescheitert ist. Deinen Skeptizismus teile ich dabei nicht.
In welcher der sozialistischen Parteien Deutschlands sich nun wann und wo zuerst die Spreu vom Weizen trennt, ist unerheblich. Ich bin selbst kein Mitglied der LINKEn, kenne aber viele Parteimitglieder, die einer neu formierten SPD sicher zugeneigt wären. Wenn man sich eben trifft!
Ob es zukünftig keine Volksparteien mehr gibt, eher viele Parteien sehr unterschiedlicher Farben mit Trend zu Extremen und zur Differenz? Ich glaube nicht. Eher könnte man die "politische Partei" als solche in Frage stellen. Solange aber eine Parteimitgliedschaft ihre individuellen Karriere- und Machtfunktionen potenziell mit sich bringt und massenpsychologisch bedeutsam ist, wird dies nicht geschehen.
Auch hier im Forum haben wir schon von einigen Beispielen hoch gestarteter und unsanft gelandeter Projekte dieser Art gehört. Ebenso zahlreich sind die Beispiele, wo alles mit Bürgerinitiativen und Wählergemeinschaften begann und in einer Partei endete. Aus den unterschiedlichsten Gründen!
Spannend aber fände ich die Frage, ob nicht, auch mit dem Blick über die Nationalgrenzen hinaus (Stichwort: Lissabon-Vertrag), eine Entwicklung denkbar wäre, die letztlich in zwei klare Lager einmündet, ähnlich den Republikanern und den Demokraten in den USA. Extreme wären sofort isoliert, auch dafür sind die USA ein gutes Beispiel!
Alles Beste!
PS: Sehr interessante Debatte! Plötzlich fiel mir doch das dazu ein:
http://www.schnitzler-aachen.de/Texte/De...logien.htm
Es bleibt Dir doch unbenommen, Worst Case - Szenarien in Bezug auf linke Politik in Deutschland zu zeichnen. Es ist völlig klar, dass ich dies für mich nicht tue, nicht in konkreten Zeitabschnitten spekuliere und feststelle, dass in Deiner persönlichen Logik der Entwicklung des deutschen Parteienspektrums keine Zwangsläufigkeit gesehen werden muss. In dieser Frage erinnert mch Deine Argumentation ein wenig an jene, die da meinen, die zu schaffenden demokratischen Staatssysteme z. B. in Osteuropa oder am Hindukusch müssten unbedingt westeuropäischen und US-amerikanischen Strickmustern folgen. Gerade, weil wir dies denken, versagen wir dort!
Sicher, es gab bisher keine Verwirklichungen einer Konzeptions des "dritten Weges", wobei ich Deine historische Einordnung anzweifle. Aber dies ist nicht entscheidend, wenn man sich für das Ziel des demokratischen Sozialismus engagieren will. Dies geschieht gerade, weil der totalitäre Staatssozialismus gescheitert ist. Deinen Skeptizismus teile ich dabei nicht.
In welcher der sozialistischen Parteien Deutschlands sich nun wann und wo zuerst die Spreu vom Weizen trennt, ist unerheblich. Ich bin selbst kein Mitglied der LINKEn, kenne aber viele Parteimitglieder, die einer neu formierten SPD sicher zugeneigt wären. Wenn man sich eben trifft!
Ob es zukünftig keine Volksparteien mehr gibt, eher viele Parteien sehr unterschiedlicher Farben mit Trend zu Extremen und zur Differenz? Ich glaube nicht. Eher könnte man die "politische Partei" als solche in Frage stellen. Solange aber eine Parteimitgliedschaft ihre individuellen Karriere- und Machtfunktionen potenziell mit sich bringt und massenpsychologisch bedeutsam ist, wird dies nicht geschehen.
Auch hier im Forum haben wir schon von einigen Beispielen hoch gestarteter und unsanft gelandeter Projekte dieser Art gehört. Ebenso zahlreich sind die Beispiele, wo alles mit Bürgerinitiativen und Wählergemeinschaften begann und in einer Partei endete. Aus den unterschiedlichsten Gründen!
Spannend aber fände ich die Frage, ob nicht, auch mit dem Blick über die Nationalgrenzen hinaus (Stichwort: Lissabon-Vertrag), eine Entwicklung denkbar wäre, die letztlich in zwei klare Lager einmündet, ähnlich den Republikanern und den Demokraten in den USA. Extreme wären sofort isoliert, auch dafür sind die USA ein gutes Beispiel!
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NIHIL HUMANI A ME ALIENUM PUTO. -
Nichts menschliches ist mir fremd. (Menander)
Politisches Salzland
Timirjasev-Verein
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