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Meinungsfreiheit: Wo ist die Grenze?
#3
Generell gibt es f?r mich folgende Grenze der Meinungsfreiheit. Erlaubt ist alles bis zum Punkt, ab dem ein Ausspruch diskriminierend, verletzend oder gegen Gesetze verst??t. Diese Betrachtung h?lt einem schwierigen und grenzwertigen Fall nicht Stand. Soviel ist sicher. Wir k?nnten desweiteren moralische und sittliche Bedenken hinzunehmen, noch anderes. Am Ende werden wir bemerken das keine deutliche Grenze existiert. Sie wird willk?rlich gesetzt und variabel ausgelegt. Das Recht auf Meinungsfreiheit ist ein t?glicher Begleiter, dessen Gebrauch universell zu deuten ist. Ein wenig m?ssen wir uns von Gef?hlen, aber auch Anstand und Verstand leiten lassen.

Pfarrer Terry Jones ist, Glober hat es bereits gesagt, ein Spinner. "Seine" Gemeinde ist ein Witz. Sein Bed?rfnis nach Aufmerksamkeit uners?ttlich. Mich wundert die weltweite Emp?rung nicht, wohl aber die mediale Verbreitung bis in alle Winkel des Planeten. Der Herr ist unbedeutend. Alleine das gew?hlte Datum ist interessant f?r Amerikaner. T?glich k?nnten ganze Zeitungen mit solchen Aktivit?ten und Aussagen gef?llt werden. Jones ist nicht alleine auf seiner Wolke. Das Interesse von Agenturen, Journalisten und ihren Vorgesetzten an ihm dient einem Zweck, Emp?rung ausl?sen. Die medialen Tr?ger spielen mit dem Feuer. An der Stelle wollen sie weder informieren noch berichten, sie drehen bewusst an der Schraube von Meinungsbildung und Glaube. Ich halte das f?r verwerflich. Freiheitlich ist sowohl das eine wie das andere gedeckt. Darum sollte es jedoch nicht gehen.
Terry Jones Geh?r zu verschaffen ist gelinde gesagt ein Fehler. Wie ich h?rte sagte er gestern sein Vorhaben ab um ein medial beachtetes Treffen wahrzunehmen. Er soll zum Thema "Moschee am Ground Zero" vorsprechen ... oder anders ausgedr?ckt. Er wird unl?ngst als Gegenpol benutzt.
Ich frage mich was wohl geschehen w?re, wenn ein Imam in den USA anstelle Terry Jones eine Bibelverbrennung anberaumt h?tte. Meinungsfreiheit contra US-Verfassung ... ich stelle keine Vermutungen auf. Man beachte lediglich den ersten Absatz meines Beitrages. Alles weitere ist in Gedanken frei Big Grin

Kurt Westergaard ist ein g?nzlich anderer Fall. Er ist ein nahezu perfektes Beispiel f?r variable Auslegungen. Seine "ber?hmtesten" Karikaturen ?berschreiten eine geschmackliche Linie. Die Diskussion ?ber ihn artet nach meinem Urteil in eine surreale Richtung aus.
In den ersten Tagen nach Ver?ffentlichung waren noch kritische T?ne zu h?ren. Zurecht! Westergaard setzte den Islam mit der islamistischen Ideologie gleich. Leider kam es durch ?u?erst schnelle, ?berdrehte Reaktionen aus der islamischen Welt - ein "Dank" an die Tr?ger der Botschaft - nie zu einer echten Auseinandersetzung. Der T?ter wurde in den Stand eines Opfers gehoben. Was er da eigentlich ?u?erte, interessierte niemanden mehr. Auf einmal war entscheidender als je zuvor das er es kann und darf. M?gliche Einschr?nkungen wie volksverhetzende Thesen oder juristische Folgen nach kulturellen und politischen Ver?ffentlichungen von offenkundig falschen Wahrheiten/Informationen wurden nicht thematisiert. Nicht der Inhalt war es also, der Wert des Ausspruches wurde aufopferungsvoll verteidigt und nachfolgend politisiert, samt seiner jetzt erfolgten Auszeichnung. Ginge es tats?chlich um den genannten Wert m?sste Angela Merkel ab sofort monatlich Personen ehren, die f?r ihre Meinungs?u?erung bedroht/verfolgt werden. Erst recht dann, wenn unangenehme Inhalte zur Sprache k?men. Nehmen wir ein extremes Beispiel. Holocaust leugnende Menschen gibt es nach wie vor in unserer Gesellschaft. Zeichnen wir sie ab sofort aus, f?r ihren Mut zur meinungsfreien ?u?erung. Nein? ... Wieso? Seit Kurt Westergaard sollte der Inhalt doch nicht entscheidend sein.

Abstrus, nat?rlich. Islamisten = Islam ... unsere Gesellschaft versteht die Gr??e der Provokation dahinter nicht. Und das F?lschliche daran interessiert sie nicht. Nur so erkl?rt sich die Reaktion auf die Emp?rung. Mit ein wenig Fingerspitzengef?hl in dieser Angelegenheit h?tten wir bemerkt, dass nicht jede Meinung sch?tzenswert ist, sehr wohl aber ist es ein Leben, in dem Fall das Leben des Zeichners.
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Meinungsfreiheit: Wo ist die Grenze? - von Neuklon - 11.09.2010, 08:27
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