1378 km

[Detlef05]

Hi
Warum das Ballerspiel als Grundlage? Nun, nur Ego-Shooter bieten die sehr einfache M?glichkeit eine begehbare 3D-Landschaft zu erzeugen. Es gibt relativ einfache Programme, die einen bei der Erstellung helfen. Das bieten keine andere Spielart.

Das Spielziel ist nunmal nicht, Fl?chtlinge zu erschie?en. Es steht ja im Text:
Auch ein Spiel kann zum Nachdenken anregen. Hier Gewollt oder passiert aber auch ungewollt. Auch hier habe ich ein Beispiel. Call of Duty: Modern Warfare. Hier ?bernimmt der Spieler w?hrend einer Mission den Gesch?tz eines fliegenden Gunships (sowas gibt es wirklich). Das Bild ist verrauscht und schwarzwei?, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Die Aufgabe ist es, einen Ansturm von Gegner aufzuhalten. Es wirkt komplett irreal. Das hat damals viele Spieler zum nachdenken gebracht, was sie das eigentlich am PC tun und haben gemerkt, dass die Realit?t f?r einige Soldaten auch nicht anders aussieht. Das Spielerlebnis wird durch die Realit?tstreue schauderhaft.
Hier die Spielszene: http://www.youtube.com/watch?v=V4caDv58z38

Ist ja ok. Nat?rlich ist das Spielziel nicht, (m?glich) viele Fl?chtlinge zu erschie?en (und ich kenne das Spiel nicht im Detail), aber sollte die beste Taktik etwa sein, permanent zu verfehlen, um zu gewinnen? Dann habe ich doch per se ein Patt! Dann gewinnt jeder und keiner! Und eine weitere Frage steht: Welche Relevanz in Bezug auf meinen Spielerfolg hat es, ob ich die Rolle eines Grenzsoladten oder eine Fl?chtlings ausw?hle und spiele? Fragen, die ich mir stelle, wof?r ich aber keine Antwort finde. Vielleicht nach dem 3. Oktober? Worin siehst Du eigentlich den Sinn des Ganzen?
Denn auch in Deinem Beispiel will doch jemand gewinnen, oder?
Worin ist denn das Ziel von "1378 km"? Welches moralisch-ethische Fazit steht hinter dem Spiel? Was denkst Du dazu?
Ich pers?nlich bin befangen: Wenn ich da in den Spielausschnitt so ziemlich falsch uniformierte Grenzer sehe, denke ich an 18-19-j?hrige Wehrpflichtige und wenig ?ltere Unteroffiziere und Postenf?hrer, die einen Fahneneid geleistet haben und in den Grenztruppen dienten. Mancher nennt das hier die "Mauersch?tze". Und ich denke an die Opfer, denen Freiheit und Leben genommen wurde. Und nun sage man mir einmal, wem dieses Spiel gerecht werden will? Welchem h?heren Zweck dient - nennen wir es jetzt - diese Gewaltsimulation (auch wenn es ein Ballerspiel nun einmal ist)?
Im ?brigen haben wir da noch lange nicht ein Grundprinzip des Rechtsstaates diskutiert, das R?ckwirkungsverbot! gegen dieses verst?sst auch gezielt das Spiel!