24.10.2012, 09:36
Imago schrieb:Ich behaupte mal, dass deine Schlussfolgerung, wonach aus einer öffentlichen Auslebung meiner Religion automatisch eine unzulässige Einschränkung der Freiheit anderer folgt, nicht zu treffend ist.
Natürlich fragt sich, ob die Welt ohne Religionen besser oder schlechter wäre. Es ist allerdings naheliegend- das Schlechtere. Religion funktioniert nur durch abstraktes Denken. Tiere führen keine Kriege und lassen sich nicht aufs Jenseits vertrösten.
Menschen können ihr Leben lang manipuliert werden. Doch niemand hat sich jemals eine Schüssel Reis herbei gebetet.
Wenn ich "im Namen Gottes" Armen helfe, könnte ich nicht viel konzentrierter Gutes tun, ohne diesen Spuk im Kopf?
Was haben Missionare während der Kolonisation getan? Mehr Gutes als Böses? Dieses ganze Grauen- das Abschlachten ganzer Völker- das bis heute weitergeführt wird, nur diffiziler- setzt es nicht voraus, dass die Schlächter an etwas glauben, um all das ertragen zu können? Ob an Gott, an ihr "Vaterland", die "Minderwertigkeit" anderer oder den Sinn des Kapitals- sie müssen manipuliert sein, um ihre natürliche Emphatie zu unterdrücken.
Zerfetzte Menschen rufen bei anderen Menschen natürlicherweise Mitgefühl aus. Es braucht schon einen starken, wie auch immer gearteten Glauben für dieses läppische Achselzucken- "das ist eben so".