19.11.2007, 21:39
Abschaffung der Schulpflicht?
In meinen Augen würde das bedeuten, den Erziehungsauftrag, der heute oft zu ca. 60% vom Fernsehen wahrgenommen wird, zu 90% auf die Medien zu übertragen.
Natürlich, es gibt den spektakulären Fall der Elterninitiative, deren Mitglieder (mit professioneller Unterstützung) über Jahre hinweg konspirativ und durchaus erfolgreich, ihre Kinder in Eigeninitiative unterrichtet haben. Aber solche positiven Einzelfälle wären für unsere Gesellschaft keineswegs repräsentativ. Die weitaus überwiegende Mehrheit der Bevölkerung wäre sowohl in finanzieller als auch fachlicher Hinsicht mit selbst einfachen Anforderungen an einen modernen Bildungsauftrag überfordert. Und das keineswegs lediglich aus Bequemlichkeit, sondern weil auch bereits die Ansprüche von Gesellschaft und Arbeitsalltag an Erwachsene im Erwerbsleben dem entgegenstehen würden.
Mit einer Abschaffung der Schulpflicht hätte sich der Staat aus einer der letzten hoheitlichen Domänen verabschiedet, die IMHO eine zentrale Existenzberechtigung für seine Eingriffe in unsere Privatsphäre darstellen. Es würde den Trend zur Privatisierung aller Lebensbereiche weiter beschleunigen und damit zwangsläufig finanzschwache Gruppen noch weiter ins Abseits drängen, als dies ohnehin jetzt schon der Fall ist. Ein grosser Teil der Bevölkerung würde damit auf mittlere und lange Sicht dauerhaft vom Zugang zu Bildung, und damit wesentlichen Chancen der Gesellschaft, abgeschnitten.
In meinen Augen würde das bedeuten, den Erziehungsauftrag, der heute oft zu ca. 60% vom Fernsehen wahrgenommen wird, zu 90% auf die Medien zu übertragen.
Natürlich, es gibt den spektakulären Fall der Elterninitiative, deren Mitglieder (mit professioneller Unterstützung) über Jahre hinweg konspirativ und durchaus erfolgreich, ihre Kinder in Eigeninitiative unterrichtet haben. Aber solche positiven Einzelfälle wären für unsere Gesellschaft keineswegs repräsentativ. Die weitaus überwiegende Mehrheit der Bevölkerung wäre sowohl in finanzieller als auch fachlicher Hinsicht mit selbst einfachen Anforderungen an einen modernen Bildungsauftrag überfordert. Und das keineswegs lediglich aus Bequemlichkeit, sondern weil auch bereits die Ansprüche von Gesellschaft und Arbeitsalltag an Erwachsene im Erwerbsleben dem entgegenstehen würden.
Mit einer Abschaffung der Schulpflicht hätte sich der Staat aus einer der letzten hoheitlichen Domänen verabschiedet, die IMHO eine zentrale Existenzberechtigung für seine Eingriffe in unsere Privatsphäre darstellen. Es würde den Trend zur Privatisierung aller Lebensbereiche weiter beschleunigen und damit zwangsläufig finanzschwache Gruppen noch weiter ins Abseits drängen, als dies ohnehin jetzt schon der Fall ist. Ein grosser Teil der Bevölkerung würde damit auf mittlere und lange Sicht dauerhaft vom Zugang zu Bildung, und damit wesentlichen Chancen der Gesellschaft, abgeschnitten.