Die Menschen leben heute länger und dadurch kommt es zu Alterskrankheiten. Meiner Meinung nach muss man das so akzeptieren, das gehört zum Leben dazu. Die wenigsten Menschen fallen einfach tot um, so wie es sich allerdings die meisten wünschen.
Das "Dahinvegetieren" kann man ja schon heute über Patientenverfügungen umgehen. Wer keine Hirnfunktionen mehr aufweist, wird auch heute schon nicht länger am Leben erhalten. Schmerzen kann man heute nahezu immer ausblenden, wobei dazu scheinbar aber noch nicht genügend Fachleute vorhanden sind - andererseits sind diese auch nicht so rar gesät, dass man sie nicht mit einem Krankentransport erreichen könnte. Vielleicht muss hier noch Aufklärungsarbeit geleistet werden? Auf der anderen Seite sollte jemand, der sich mit Sterbehilfe beschäftigt, ganz automatisch über diese Angebote stolpern.
Das jemand Windeln tragen muss, ist noch kein Grund, um nach Sterbehilfe zu verlangen.
Wenn deine Mutter sich wund gelegen hat, muss man vielleicht beim Pflegepersonal oder der Ausstattung ansetzen, aber man braucht doch noch keine Sterbehilfe.
Sterbehilfe an der Würde oder der Lebensqualität festzumachen ist sehr subjektiv.
Ich sehe das problem in unserer Gesellschaft. Unsere Gesellschaft strebt nach jugendlichen Idealen, wer will denn schon alt sein? Alter hat eine Abwertung erfahren, sowohl in der Arbeitswelt, als auch inder Gesellschaft - Alter und Gebrechen werden als persönliche Unzulänglichkeiten angesehen.
Daher ist es kein Wunder, wenn der Zustand von alten Leuten, die vielleicht verwirrt, inkontinent und bettlägrig sind, als entwürdigend oder ohne lebensqualität bezeichnet wird- sowohl vom Umfeld, wie auch von den Menschen selber.
Das ist kein Grund für Selbstmord, sondern ein Problem der Gesellschaft.
Darum sollte man nicht nur Symptome und Schmerz behandeln, sondern zusätzlich psychotherapeutisch intervenieren.