Umfrage: Wie sollte die Bundesregierung auf das genannte Szenario reagieren?
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Geisel-Szenario
#1
Mal gesetzt den Fall in Deutschland würde sich ein ähnliches Szenario abspielen, wie es gestern in Russland in einem Blutbad zu Ende gegangen ist.

50 schwerstbewaffnete Terroristen dringen in ein Schulgebäude ein, nehmen 600 Schüler und Lehrer als Geiseln, verminen das Gebäude, schiessen auf jeden der sich nähert und drohen mit der Sprengung, wenn die Polizei versucht zu stürmen.
Nachdem sie sich zunächst einam geweigert haben überhaupt zu reden erklären sie schliesslich, dass sie den Abzug aller deutscher Truppen aus Afghanistan innerhalb von 72 Stunden fordern (rein logistisch schon unerfüllbar, von den Konsequenzen für unsere Verbündeten dort unten ganz zu schweigen) verlangen.
Versorgung der Geiseln mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Trinkwasser lehnen sie kategorisch ab. Werden ihre Forderungen nicht erfüllt, dann wollen sie sich mit all ihren Geiseln in die Luft sprengen. Wie sollte die Bundesregierung reagieren.
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#2
600 Menschenleben für ein so abstraktes Ziel in Afghanistan aufs Spiel zu setzen? Das würde ich nicht tun. Deutschland ist nicht Russland.
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#3
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#4
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#5
Diese Terroristen in Beslan, rechneten zB ja auch garnicht mit der Erfüllung ihrer Forderungen - soviel Intelligenz werden die wohl auch gehabt haben.Deren einziges ziel ist es Schrecken zu verbreiten, dass haben sie geschafft. Darum wird es auch weitere Geiselnahmen geben.
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#6
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#7
Leitwolf schrieb:Und die dennoch nicht über alle Risiken informiert werden.
Mag sein. Aber diese leute sind für soetwas da, bzw. haben sich dafür verpflichtet.

Zitat:Um es dir mal klar zu machen:
1972 wurde, kurz nach dem Olympia Attentat...
Was zeigt, dass man, oder der Staat, durchaus nachgeben kann. Und 600 Leben sind genau der Grund, der mich zu soetwas verleiten würde.

Zitat:Das ist mein Standpunkt und er hat sich leider als der einzig richtige erwiesen.
Sicher, ich gestehe dir den Standpunkt gerne zu, Unrecht hast du ja nicht. Was nun richtig ist, hängt aber ganz von der Perspektive ab.

Zitat:Denkst du im Ernst, dass es möglich wäre innerhalb von 72 Stunden alle Truppen aus Afghanistan abzuziehen?
Keine Ahnung.. wo ein Wille ist...? Wink
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#8
Fokker schrieb:Mag sein. Aber diese leute sind für soetwas da, bzw. haben sich dafür verpflichtet.

Würdest du das auch sagen, wenn ein Bergwerksbetreiber sein Personal nicht nur in einen völlig ungesicherten Schacht schicken, sondern ihnen auch noch einreden würde, dass es dort nicht gefährlicher ist, als im restlichen Bergwerk?

Fokker schrieb:Was zeigt, dass man, oder der Staat, durchaus nachgeben kann.

Es zeigt aber auch, wohin nachgeben führt.

Fokker schrieb:Keine Ahnung.. wo ein Wille ist...? Wink

Egal wie sehr du es willst, Wasser wird niemals rosa sein und bergauf fliessen.
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#9
Leitwolf schrieb:Würdest du das auch sagen, wenn ein Bergwerksbetreiber sein Personal nicht nur in einen völlig ungesicherten Schacht schicken, sondern ihnen auch noch einreden würde, dass es dort nicht gefährlicher ist, als im restlichen Bergwerk?
Bergwerksarbeiter sind keine Soldaten. Ausserdem bezweifele ich sehr stark, dass die Soldaten dort keine Ahnung von ihrer lage haben. Ich habe selbst einen Kumpel, der im Kunduz stationiert ist und der fühlte sich vorher ganz bestimmt nicht "sicher".
Zitat:Es zeigt aber auch, wohin nachgeben führt.
...führen kann. Wink
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#10
Fokker schrieb:Bergwerksarbeiter sind keine Soldaten.

Nein, aber auch sie haben einen Beruf der ausgesprochen riskant sein kann und wissen auch um die Risiken, die sie zu tragen haben.
Trotzdem haben sie ein Recht auf genaue Information und bestmögliche Absicherung durch den Dienstherren.

Fokker schrieb:Ausserdem bezweifele ich sehr stark, dass die Soldaten dort keine Ahnung von ihrer lage haben.

Dass Kunduz nicht sicher und der Evakuierungsplan ein Witz ist wissen alle. Es gibt aber eine Reihe von Informationen Seitens der Regierung Karsai, die den Kameraden bewusst vorenthalten wurden.
Frag nicht woher ich das weiss, ich weiss es einfach.

Fokker schrieb:...führen kann. Wink

Nein, es führt immer dazu.
Es hat in Deutschland in den 70er Jahren dazu geführt, in Israel, in den USA, in Frankreich, GB, überall.
Ob es dir gefällt oder nicht, manchmal muss man den schweren Weg gehen und dafür dann auch einstehen.
So wie Helmut Schmidt für seinen Sturmbefehl auf die Landshut mit seinem Rücktritt eingestanden wäre, wenn der Einsatz fehlgeschlagen wäre.
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