Aslan schrieb:Nein, das ist nicht alles, es waren lediglich die ersten zwei Beispiele die mir eingefallen sind - aber sch?n, dass wir uns zumindest bei der Familie einig sind.
Es ging auch ?berhaupt nicht um ein "Bollwerk gegen muslimische ?berfremdung" sondern um christliche Werte, die unabh?ngig davon gelten sollten. Auch die Bedeutung der Familie unterscheidet christliche Traditionen weniger von muslimischen als von modernen westlichen Erscheinungen wie Homo-Ehe und "Lebensabschnittsgef?hrten".
Ich muss zugeben dass ich nicht wei?, was von einem guten muslimischen Unternehmer erwartet wird. Aber ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass der "ehrbare Kaufmann" im l?ndlichen Raum wo die Menschen traditionell etwas christlich-konservativer eingestellt sind tats?chlich noch Realit?t ist - zum Vorteil aller Beteiligten.
Zu christlichen Traditionen geh?rt nat?rlich auch, dass in der Gemeinde Kirchenglocken zu h?ren sind und keine Muezzin-Rufe und dass in Klassenzimmern Kruzifixe h?ngen und keine Kopft?cher getragen werden - das w?rde dann unter die Rubrik "Bollwerk gegen muslimische ?berfremdung" fallen, obwohl ich es nicht so negativ ausdr?cken w?rde. Aber das ist ein christliches Land und man darf zu seinen Traditionen stehen - es erwartet auch niemand, dass im Iran die Minarette durch Kircht?rme ersetzt werden.
In vielem kann ich Dir durchaus zustimmen, auch wenn Du Dich hier erneut geschmeidig windest!
Der Begriff "christlich-j?dische Wertegemeinschaft" ist doch ?berhaupt erst in den Fokus der ?ffentlichen Diskussion geraten, seitdem sich bestimmte Politiker bem??igt f?hlen, die Rede eines BP zu hinterfragen, in der er den Islam als zu Deutschland geh?rig bezeichnete. Dabei sagte er wortw?rtlich nichts anderes als 2008 der damalige Innenminister Wolfgang Sch?uble. Doch der bezog keine verbale Dresche!
Also so eine Art moralisch-ethische Selbstreflexion der autochthonen Deutschen, von denen viele Kirchenglocken und Muezzinsrufe unterschiedslos als L?rmbel?stigung ablehnen, und wo irgendwo das so anheimelnde Bild einer trauten, unverf?lschten Heimat mit einer bodenst?ndigen Bev?lkerung inszeniert wird. Heimatfilm pur, Postkartenromantik, volkst?mliche Musik - aber eben nicht Volksmusik!
Nat?rlich ist es legitim, in dieser so elendig s?kularisierten Gesellschaft mal wieder ins religi?s-ethnische Unverbindliche abzugleiten, aber ein realistischer Politikansatz ist das nicht!
Und woher nimmst Du denn die Berechtigung, mich per Kirchenglocken und Kruzifix zu vereinnahmen. Ich bin weder Christ, noch Jude, noch Muslim, welche Traditionen darf ich denn haben? Ich w?re f?r das Attribut "europ?isch", das k?nnte mich ?berzeugen!
Noch ein Satz zum "ehrbaren Kaufmann": Nat?rlich gibt es ihn noch. Er kann sogar T?rke sein.
Viele kleine und mittelst?ndische Familienunternehmen werden nach solchen Prinzipien gef?hrt. Repr?sentativ und pr?gend sind sie aber f?r die moderne Volkswirtschaft l?ngst nicht mehr. Schade!