09.02.2008, 12:51
tdd schrieb:Hi ich frage mich, wie man überbhaupt den Krieg gewinnen will?
So wie man Kriege im allgemeinen gewinnt: Man bekämpft den Feind solange, bis er sich aus einem bestimmten Gebiet zurückgezogen hat. Dann besetzt man dieses Gebiet und fängt mit dem nächsten an. Irgendwann erkennt der Feind dann seine auswegslose Lage und beginnt zu verhandeln (wie Deutschland 1918) oder er ist nicht mehr handlungsfähig und damit besiegt (wie Deutschland 1945).
tdd schrieb:Vielleicht hofft man auf die Einschlägigen deutschen Erfahrungen von vor über 60 Jahren und ruft uns deshalb.
Willst du jetzt ernsthaft den Krieg gegen die Taliban mit dem Holocaust vergleichen? Ich glaub langsam es hackt...
tdd schrieb:Die auffällige und totale abwesenheit Diplomatischer Schritte gegenüber den Taliban wird wohl kaum zu Frieden führen.
An wen soll ich mich denn mit meiner Diplomatie wenden, wenn die Taliban nur noch aus hunderten versprengter Grüppchen ohne einheitliche Führung bestehen?
Mal ganz davon abgesehen wirst du nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges auch eine auffällige und totale Abwesenheit diplomatischer Schritte gegenüber Hitler finden.
tdd schrieb:Bisher endete jeder Krieg mit einem Friedensvertrag oder der Flucht der Fremden (Siehe die Russen in Afganistan und die USA in Vietnam).
Du meinst so wie der zweite Weltkrieg? Oder die Feldzüge der Römer? Oder die Eroberung Nordamerikas durch die Europäer?
Tatsächlich hast du Recht, dass Kriege (wie alle zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen) in aller Regel nicht mit einer totalen Vernichtung des einen Kontrahenten enden. Schon alleine deshalb, weil diese totale Vernichtung eben selten das Ziel des Anderen darstellt und man sich gut mit einem gewissen Status quo abfinden kann.
Daraus nun aber zu folgern, dass es nicht möglich wäre einen Krieg bis zur totalen Vernichtung der gegnerischen Streitmacht zu führen ist falsch. Speziell dann, wenn auf der einen Seite ein Militärbündnis mit Weltmachtsansprüchen und auf der anderen Seite ein versprengter Haufen von Analphabeten steht. Es bleibt letztlich eine Frage des Willens, der Opferbereitschaft und der politischen Durchsetzbarkeit.