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Ist der Holocaust nicht mehr beispiellos?
#1
Eine provokante These und gerade deshalb hier genau richtig!

http://www.sueddeutsche.de/kultur/neue-f...-1.1364122

was sagt Ihr dazu?
Der Herr gebe mir Kraft, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann und die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden.
#2
NIHIL HUMANI A ME ALIENUM PUTO. -
Nichts menschliches ist mir fremd. (Menander)
Politisches Salzland
Timirjasev-Verein
#3
mfg
tdd Big Grin
#4
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#5
#6
Phoenix schrieb:Das ist irrelevant. Jeder Tote ist einer zuviel.

Das meine ich auch. Dass dieser aus der neoliberalen Lehre entstandene Wahn, alles und jeden einem "Ranking" zu unterziehen, auch noch auf geschichtliche Ereignisse ausgedehnt wird, ist makaber.
#7
Beton schrieb:Das meine ich auch. Dass dieser aus der neoliberalen Lehre entstandene Wahn, alles und jeden einem "Ranking" zu unterziehen, auch noch auf geschichtliche Ereignisse ausgedehnt wird, ist makaber.
Ja und nein. Dass jeder Ermordete ein Toter zuviel ist, stellt doch eine Binsenwahrheit dar.
Historische Ereignisse zu werten, zu analysieren und in Verhältnisse zu setzen ist doch kein Vorgang, der mit dem ökonomischen Ranking neoliberaler Wirtschaftslehren gleichzusetzen ist: Holocaust Tripple A, Gulag AA....
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#8
So wie ich den Artikel gelesen habe stellt er tatsächlich gleich zwei Dinge heraus, die den Blick auf den Holocaust zumindest verändern könnten.

1. eine Vergleichbarkeit unterschiedlicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit (aus der in der Vergangenheit der Holocaust immer säuberlich herausgehalten wurden - er war immer unvergleichlich/-vergleichbar)

2. die These, dass der Holocaust in seiner Dimension nur deshalb so ungeheuerlich werden konnte, weil er durch Stalin und/oder Die Bevölkerung der besetzten Gebieten im Osten massiv unterstützt und gefördert wurde.

Ich persönlich bin strikt dagegen den Holocaust zu relativieren oder die Schuld auf möglichst viele Schultern zu laden um sie erträglicher zu gestalten - unabhängig davon finde ich es richtig auch die Hintergründe und historischen Fakten zu beleuchten die aus Scham oder Schuldbewusstsein bisher von deutschen Historikern gern ausgeblendet wurden. Geschichte ist nie eindimensional und nie leicht.
Der Herr gebe mir Kraft, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann und die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden.
#9
Moses schrieb:So wie ich den Artikel gelesen habe stellt er tatsächlich gleich zwei Dinge heraus, die den Blick auf den Holocaust zumindest verändern könnten.

1. eine Vergleichbarkeit unterschiedlicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit (aus der in der Vergangenheit der Holocaust immer säuberlich herausgehalten wurden - er war immer unvergleichlich/-vergleichbar)

2. die These, dass der Holocaust in seiner Dimension nur deshalb so ungeheuerlich werden konnte, weil er durch Stalin und/oder Die Bevölkerung der besetzten Gebieten im Osten massiv unterstützt und gefördert wurde.

Ich persönlich bin strikt dagegen den Holocaust zu relativieren oder die Schuld auf möglichst viele Schultern zu laden um sie erträglicher zu gestalten - unabhängig davon finde ich es richtig auch die Hintergründe und historischen Fakten zu beleuchten die aus Scham oder Schuldbewusstsein bisher von deutschen Historikern gern ausgeblendet wurden. Geschichte ist nie eindimensional und nie leicht.
Eine bis heute anhaltende Judenfeindlichkeit in Osteuropa ist ja nicht zu bestreiten, besonders ausgeprägt im Galizien und Wolhynien, der Galatschina der heutigen Ukraine. Erinnert sei an das Progrom von Brody, aber ein Mord wie in Babyn (Babi) Jar hat doch nicht seine Dimensionen angenommen, weil ihn die Ukrainer in Kiew unterstützt oder gefördert hätten.:confused:
Und es gibt wirklich tiefgreifende historische Analysen, basierend auf jahrelangen Recherchen, die zumindest für die Ukraine Deinen Punkt 2 anders betrachten.
Z. B. Patrick Desbois Der vergessene Holocaust Die Ermordung der ukrainischen Juden, Berlin Verlag, 2009 ISBN 978-3-8270-0826-8
Dort aufgeführte Fallbeispiele aus Rawa Hruska, Lissinitschi (90.000 ermordete Juden), Bachiw, Busk, Iwano-Frankiwsk etc. sprechen eine differenzierende Sprache.
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#10
Phoenix schrieb:Das ist irrelevant. Jeder Tote ist einer zuviel.

Hi
kein Widerspruch von mir.

Wenn ich es mir recht überlege ist jeder (Massen-)Mord beispiellos. Der Nachweis ist natürlich schwierig. Natürlich findet man immer und überall parallelen. Aber genauso wird man Unterschiede finden, so dass jeder Versuch eines Vergleichs bereits im Ansatz zum Scheitern verurteilt ist.
mfg
tdd Big Grin


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